Montag, 3. Januar 2011

Reservierte Blöcke im Ext-Dateisystem

Jedes Ext-Dateisystem enthält reservierte Blöcke, damit Benutzer das Dateisystem nicht komplett vollschreiben können. Damit ist gewährleistet, dass sich der Systemadministrator root noch einloggen und das überfüllte System wieder leeren kann. Die Standardeinstellung für den reservierten Bereich liegt bei fünf Prozent, was bei aktuellen Festplatten schon eine ordentlich Menge ist. Wer unter ständiger Platznot leidet, kann sich den verschwendeten Platz auch wieder zurückholen, denn verschwendet ist er spätestens auf der separaten Datenfestplatte, wo ein Überlauf nicht systemkritisch ist.

Zunächst kann man sich die Dateisystemkonfigurationen aus dem Superblock via tune2fs ausgeben lassen:

sudo tune2fs -l /dev/sdb1

Die reservierten Blöcke mit der Blockgröße multipliziert gibt die Größe des reservierten Platzes in Bytes. Bei großen Festplatten sind das einige Gigabytes. Wird der Wert auf 10.000 reduziert, werden nur noch knapp vierzig Megabytes reserviert. Für die extra Datenfestplatte auf einem Desktopsystem ist das wohl ausreichend.

sudo tune2fs -r 10000 /dev/sdb1

Definitiv nicht empfehlenswert ist das für produktive Serversysteme. Mit schwindendem Festplattenplatz nimmt auch die Dateisystemfragmentierung zu, was die Festplatte langsamer macht. Ein Mail- oder Newsserver, der eine gewisse Masse an Operationen bringen muss, wird also ausgebremst, so dass der Server bereits vor dem Erreichen einer vollen Festplatte zum erliegen gebracht werden kann. Mit einem reservierten Bereich, ist der Spielraum für das Vermeiden von Fragmentierungen erheblich größer und die Performance wird nicht gleich nach unten gezerrt, nur weil der Festplattenplatz zur Neige geht.

Links:
FAQ Warum sind 5 % des Plattenplatzes für root reserviert?
Ubuntuusers Wiki / ext
ext3, Grundlagen und Tuning

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